Deutschlands bundesweite Computerspiele-Förderung könnte erneut zum Erliegen kommen. Wie schon im Herbst des vergangenen Jahres sind die Töpfe leer, und in der Games-Industrie geht das große Zittern los.
Update vom 9. Mai 2023: Jetzt ist es also soweit, das BMWK hat Neuanträgen für eine Games-Förderung des Bundes vorerst einen Riegel vorgeschoben. Noch rund 70 unbearbeitete Anträge liegen auf den Schreibtischen des Bundesamtes, doch bis 2025 soll es stand jetzt keine Gelder mehr geben. Grund für die leeren Kassen in den kommenden 18 Monaten seien die teilweise sehr langen Entwicklungszeiten.
Artikel vom 8. Mai 2023: Die Fördertöpfe der Bundesregierung für die Games-Industrie sind schon jetzt für 2023 und 2024 aufgebraucht. Das bedeutet, Wirtschaftsminister Robert Habeck und sein Ministerium können jederzeit den erneuten Stopp für das Programm bekannt geben. Vor einer ähnlichen Situation stand die Branche bereits im Oktober 2022, doch nach anhalten Protesten lenkte die Regierung damals ein und stockte das Budget auf.
Kommen auch 2023 neue Mittel für die Computerspiele-Förderung?
Und diesmal? Laut Gameswirtschaft fordert der Game-Verband eine Erhöhung der Fördermenge für den genannten Zeitraum von bisher 70 auf 125 Millionen Euro. Ob und woher die 55 Millionen Euro Differenz kommen, steht aber noch in den Sternen. Die anhaltenden Probleme zeigen, wie unausgereift die 2020 eingeführte Games-Förderung ist. Um Deutschland international dauerhaft konkurrenzfähig zu machen, bedarf es einiger Nachbesserungen.
Die hauptsächlich an große Publisher wie Ubisoft und Embracer ausgezahlten Beträge helfen zwar der Industrie, doch wenn die Mittel nicht dauerhaft bereitgestellt werden können, sinkt die Planungssicherheit der Games-Unternehmen in Deutschland. Zudem werden von der Entwicklung eines Spiels maximal 50 Prozent übernommen (bei großen Unternehmen sind es 25 Prozent). Deshalb eignet sich die Initiative kaum für kleine Indie-Teams ohne nennenswerte finanzielle Polster.