Die Videospielindustrie boomt während der anhaltenden Coronapandemie. Das macht sich auch auf dem deutschen Games-Markt bemerkbar. Zwischen dem Jahr 2019 und 2020 ist der Umsatz der Games-Branche um 32 Prozent auf 8,5 Milliarden Euro gestiegen. Deutsche Produktionen bleiben dabei allerdings auf der Strecke.
Der deutsche Games-Markt ist im Vergleich zum Vorjahr stark gewachsen. Auch der Umsatz mit Games aus Deutschland hat auf dem Heimatmarkt zugenommen, allerdings im Verhältnis deutlich weniger stark. Dies gab der game – Verband der deutschen Games-Branche in einer Pressemitteilung vom 24. August 2021 bekannt.
Diese Entwicklung führt dazu, dass der Marktanteil von deutschen Spieleproduktionen leicht gefallen ist, deutsche Games-Unternehmen also wenig von dem Wachstum profitieren. In Zahlen gingen von 100 Euro, die 2019 in Deutschland für Games ausgegeben wurden, 4,93 Euro an deutsche Entwickler. 2020 waren es nur noch 4,17 Euro.

„Die Entwicklung des Games-Marktes 2020 war einmalig und hat sowohl international als auch in Deutschland viele Games-Studios nach vorne gebracht“ resümiert game-Geschäftsführer Felix Falk über den momentanen wirtschaftlichen Stand der Spieleindustrie.
Auch er lenkt ein: „Insgesamt konnten wir davon als deutsche Games-Branche von dem historischen Wachstumssprung auf unserem Heimatmarkt aber leider noch zu wenig profitieren. Dafür sind wir als Games-Standort noch nicht stark und breit genug aufgestellt.“
Das liegt nach Falk unter anderem daran, dass die bundesweite Games-Förderung zwar erste Auswirkungen zeige – er nennt als Beispiel den Anstieg der Beschäftigten im Kernarbeitsmarkt -, die volle Wirkung sich aber erst in einigen Jahren entfalten werde.
„Und auch das wird nur gelingen, wenn wir weiter an den Wettbewerbsbedingungen in Deutschland arbeiten. Die Games-Strategie des Bundes weist hierfür den Weg, mit Themen wie Fachkräfte, digitale Infrastruktur, Gründungsförderung, digitaler Bildung oder eSport“, so Falk.
Deutscher Gamesmarkt unterschiedlich stark
Die einzelnen Marktsegmente zeigen in ihrer Umsatzentwicklung deutliche Unterschiede. Zwar stieg der Marktanteil von deutschen Spiele-Apps für Smartphone und Tablet von ungefähr 3 Prozent auf knapp 4,1 Prozent, im Bereich PC- und Konsolenspielen sank er jedoch von 1,9 auf 1,3 Prozent.

Vom Umsatzrückgang besonders betroffen ist der Teilmarkt der Online- und Browser-Spielen, die mit 17,6 Prozent bisher einen guten Stand hatten. Hier fiel der Marktanteil um 10,4 Prozent auf 7,2 Prozent.
Bei seinen Daten beruft sich der game auf Erhebungen des GfK Consumer Panels, auf GfK Entertainment und App Annie sowie eigenen Markterhebungen und -beobachtungen.
Parallel zur Meldung veröffentlichte der game seinen Jahresreport der deutschen Games-Branche 2021, der nun online über die Homepage des Verbandes eingesehen werden kann.