gamearea-Hessen Vorstandsvorsitzender Stefan Marcinek

gamearea-HESSEN kritisiert Förderprogramm HESSEN Serious Game

Mit dem Förderprogramm HESSEN Serious Game möchte das mitteldeutsche Bundesland in die Games-Förderung einsteigen. Die dort ansässige Branchen-Initiative gamearea-HESSEN begrüßt zwar diesen Schritt, ist von der Umsetzung jedoch nicht überzeugt.

Erst vor weniger als zwei Wochen meldete gamearea-HESSEN e.V. die Wahl eines neues Vorstandes mit Assemble-Entertainment-Geschäftsführer Stefan Marcinek als Vorstandsvorsitzendem.

Nun legt die Branchen-Initiative mit einer weiteren Meldung nach, in der sie zum kürzlich auf den Weg gebrachten Landes-Förderprogramm Hessen serious GAME Stellung nimmt.

Hessische Games-Förderung steht noch am Anfang

Bereits im April 2018 war im Haushaltsplan der Landesregierung eine Förderung für die hessische Games-Branche mit 200.000 Euro jährlich berücksichtigt worden.

Doch erst jetzt, nach einer dreijährigen Planungszeit, wurde das Förderprogramm realisiert. Aus Sicht von gamearea-HESSEN dauerte der Prozess viel zu lange: „HESSEN Serious Game ist ein wichtiger Impuls und wir begrüßen die Initiative an sich,“ äußert sich Marcinek dazu. „Sie kommt allerdings um Jahre zu spät und greift inhaltlich deutlich zu kurz.“

Auch für den Ablauf hagelt es seitens der Standort-Initiative Kritik: „Die erste Bewerbungsfrist endete bereits nach wenigen Wochen, am 10. Mai 2021. Das ist viel zu knapp, um sich vernünftig darauf vorzubereiten und auch dadurch werden uns wichtige Potentiale verloren gehen.“

Doch vor allem im inhaltlichen und strukturellen Aufbau der Förderung sieht gamearea-HESSEN das zentrale Problem. Denn, wie der Name vermuten lässt, richtet sich das Angebot ausschließlich an Entwickler von Serious Games und bedient damit nur eine Nische innerhalb des Marktes.

Mit diesem Fokus auf einen einzelnen Zweig der Games-Branche, verkennt nach Ansicht von gamearea-HESSEN die Landesregierung die wirtschaftliche und gesellschaftliche Relevanz der restlichen Branche.

Ein fataler Fehler, findet Marcinek: „Wir verpassen wichtige Chancen, nicht zuletzt im Hinblick auf die stetig wachsenden Fördertöpfe des Bundes, von denen wir in Hessen nicht profitieren, wenn wir nicht konsequent alle Konzepte und Inhalte der Games-Branche als förderfähig betrachten. Hessen bleibt im Vergleich zu anderen Bundesländern weiterhin ein unattraktiver Standort.“

Hessische Games-Branche im Vergleich

In anderen Bundesländern ist man nämlich deutlich weiter. Vor allem Bayern, Berlin, Nordrhein-Westfalen und auch die Nordlichter Hamburg und Bremen/Niedersachsen unterstützen ihre Entwicklerteams längst mit sechsstelligen Beträgen.

Nach Einschätzung von gamearea-HESSEN wären mindestens 2 Millionen an Fördergeldern nötig, um die Lücke zu anderen Bundesländern zu schließen und Hessen als Entwicklungsstandort weiter auszubauen.

Zwar gehört Hessen zu den zentralen Standorten in der deutschen Games-Branche, doch ist dies in erster Linie dem Umstand zu verdanken, dass gerade in der Metropole Frankfurt einige internationale Publisher wie Nintendo und Sony eine Zweigstelle haben.

Durch sie werden in der hessischen Games-Branche jährlich mehrere Millionen erwirtschaftet. Doch kleine und mittelständische Unternehmen, die sonst die deutsche Spieleindustrie prägen, sind rar gesät. Und genau die möchte gamearea-HESSEN zukünftig stärker berücksichtigt sehen.

„Nach drei Jahren Entwicklungszeit hat das Programm noch sehr viel Luft nach oben und bedarf deutlicher Nachbesserung, wenn Hessen in Sachen Games-Förderung nicht das Schlusslicht der Republik werden möchte“, resümiert Marcinek.

Quelle: gamearea-HESSEN

Header-Bild: Stefan Marcinek, Vorstandsvorsitzender gamearea-HESSEN, Geschäfsführer Assemble Entertainment, Quelle/Autor: gamearea-HESSEN

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