Indies plädieren für Raubkopien statt Key-Reseller

Es kommt nicht allzu häufig vor, dass Entwickler und Publisher ihrem Publikum empfehlen, ihre Spiele illegal aus dem Netz zu ziehen. Aber genau das haben einige Studios in den letzten Tagen getan. Der Grund ist die noch schlimmere Alternative: Key-Stores.

Der gemeine Indie-Entwickler hat viele Steine zu überspringen, die ihm in den Weg gelegt werden. Ein besonders dicker Brocken sind Keys, die auf unseriösen Plattformen vertickt werden. Am Gewinn sind die Studios in der Regel nicht beteiligt.

Der Verkauf von Keys kann aber durchaus Konsequenzen haben – negative. Zum einen werden durch Promotionen und für PR-Zwecke herausgegebene Keys oft in Stores wie G2A angeboten. Hierdurch wird der Markt gesättigt, ohne dass die Entwickler etwas verdienen.

Zum anderen ist es eine gängige Methode, dass mit geklauten Kreditkarten-Daten Keys gekauft und weiterverkauft werden. Wird die Summe von den Kartenbesitzern zurückverlangt, muss eventuell der ursprüngliche Verkäufer zahlen – die Studios.

Selbst wenn die Entwickler Rückerstattungen abwenden können, kostet es sie Zeit und Ressourcen, gegen diese Betrugsversuche anzugehen. Im Gegensatz zu den großen Publishern steht den Indies keine Armee an Anwälten zur Verfügung, die für sie in die Justiz-Schlacht ziehen.

Indies greifen Key-Reseller über Twitter an

Einige Studios haben sich via Twitter zu dem Thema geäußert und sich dafür ausgesprochen, dass Konsumenten, die sich eine Vollversion ihrer Spiele nicht leisten können oder wollen, lieber Raubkopien herunterladen sollen, als Key-Stores zu unterstützen. In beiden Fällen verdienen die Entwickler nichts.

Angestoßen wurde das ganze von Mike Rose, dem Gründer des Indie-Publishers No More Robots. Laut Rose habe sich G2A dazu bereit erklärt, gegen Betrugsversuche mit Keys anzugehen, solange er einen Vertrag unterschreibt, der dem Store rund 90 Prozent der Anteile am Gewinn zuspricht. Als Rose das ablehnte, kümmerte sich G2A nicht mehr um die Prüfung der Keys.

Nach der Veröffentlichung von Roses Statement, beauftragte G2A einige unter Vertrag stehende Streamer, vorgefertigte Statements vorzulesen, um das Unternehmen in ein positives Licht zu rücken. Zudem gab G2A an, nie mit Rose in Kontakt gestanden zu haben.

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